Cassius Marcellus Clay alias Muhammad Ali (USA)

14/04/2011| IslamWeb

Amerikanischer Boxer, dreifacher Boxweltmeister im Schwergewicht; nahm den Islâm 1965 an.

 
„Ich habe viele schöne Momente in meinem Leben gehabt. Aber das Gefühl, das ich auf dem Berg Arafat (kurz vor Makka, Saudi Arabien) an dem Tag der Pilgerfahrt erleben durfte, ist einzigartig. Ich war überwältigt von der unbeschreiblichen spirituellen Atmosphäre, als mehr als 1,5 Millionen Pilger Gott anflehten, ihnen die Sünden zu vergeben und Seine allerbesten Segen zu gewähren.
 
Es war ein berauschendes Erlebnis zu sehen, wie Menschen verschiedener Farben, Rassen und Herkunft, Könige, Staatsoberhaupte und gewöhnliche Männer armer Länder, in weißen Tüchern nebeneinander zu Gott beteten; ohne jede Spur von Stolz oder Unterlegenheit.
 
Das war die realitätsnahe Erscheinungsform des Gleichheitskonzepts im Islâm.“
 
Muhammad Ali ist einer der ersten Prominenten, die mit dem Islâm identifiziert wurden. Ihm wurde von Seiten der Medien mehr Aufmerksamkeit geschenkt als irgendeinem anderen Athleten. Er ist mehr als 30-mal auf der Titelseite der „Sports Illustrated“ erschienen. Er ist auf der ganzen Welt bekannt.
 
Ali wurde 1942 als Cassius Marcellus Clay in Louisville, Kentucky, geboren. Seine Mutter war Baptistin und sein Vater Methodist. Um seinen Eltern ein Auto kaufen zu können, fing Ali schon sehr früh an zu boxen. Bereits mit Zwanzig wurde er von so Manchem als den besten Boxer aller Zeiten betrachtet. Nachdem er 1960 in Rom bei den Olympischen Spielen gewann wurde er der Liebling Amerikas. Gut aussehend, charmant und sehr erfolgreich. 1963 nahm er ein Album auf, welches seine eigenen Vorzüge lobt (I am the greatest). Dieses Kunststück brachte ihm noch mehr Bekanntheit, aber auch einiges an Gespött.
 
Achtzehn Tage bevor Clay Sonny Liston besiegte und somit Boxweltmeister im Schwergewicht wurde, trat er, durch den Einfluss von Malcolm X, den „Black Muslims” bei. Nach seiner Konversion war er sichtbar verändert. Er gab nicht mehr so viel an und betonte die Wichtigkeit des Islâm als spirituelle Kraft in seinem Leben. Eines, seiner Meinung nach, wichtigsten Ereignisse seines Lebens, war die Annahme des muslimischen Namens Muhammad Ali. Allerdings tat er dies zu einer Zeit, in der die „Nation of Islâm“ (Sekte) in Amerika unbeliebt war. Das Boxkomitee war wütend und der Held Ali wurde schnell zum Gegenstand der Verdächtigung. Als nun der Riss zwischen Elijah Muhammad und Malcolm entstand, entschied sich Ali für seinen Freund Elijah, den er für Gottes Propheten hielt. Zur großen Enttäuschung von Malcolm X.
 
1967, zur Zeit des Vietnamkriegs, weigerte sich Ali, von der Armee eingezogen zu werden. Als Grund gab er an, dass er ein Beauftragter des Islâm sei. Das New York State Komitee sperrte seine Boxlizenz und zog seine Auszeichnung als Weltmeister im Boxwettkampf ein.
 
Die spätere Karriere Muhammad Alis war extrem kontrovers und es wird allgemein bestätigt, dass er weit über das hinaus ging, was sein Körper zu leisten vermochte. Schließlich wurde bei ihm Parkinson diagnostiziert. Währenddessen trat er oft öffentlich auf, um über sein Leben und den Islâm zu berichten. Die Regierung hielt ihn unterdessen unter Beobachtung, da er ein Mitglied der Nation of Islâm war. Obwohl er niemals die rassistische Lehre der Nation unterstützte, predigte er Rassenstolz und wurde der Held der Schwarzen Amerikaner.
 
Auch heute noch ist Ali praktizierender Muslim und stellt seinen Namen zur Verfügung, um islâmische Unterrichtsmaterialien zu verbreiten. Er wirkte tatkräftig bei der Finanzierung islâmischer Institutionen wie Masdschid Al-Fatîr, der ersten Moschee in Chicago, mit. Die wirklich großen Männer der Geschichte, so Ali, wollen nicht selber groß sein, sondern anderen helfen und dadurch Gott nahe sein.
 
Aus dem Englischen übersetzt von way-to-Allah.com

Quelle: Islâm in America, Jane Smith

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