Der Gebetsrufer des Gesandten: Bilāl ibn Rabāh

23/01/2012| IslamWeb

Bilâl ibn Rabâh Al-Habaschî  möge Allah mit ihm zufrieden sein hörte vom Gesandten, der mit einer neuen Religion kam, der zur alleinigen Verehrung Allâhs und dem Unterlassen der Götzendienerei sowie zur Gleichberechtigung unter den Menschen aufrief und gute Charaktereigenschaften anordnete. Er hörte auch die Führer der Quraisch von Muhammad reden, von dessen Zuverlässigkeit, Treue, Mannhaftigkeit und Weisheit, indem sie sagten: „Muhammad log nie noch war er je ein Zauberer oder verrückt.“ Ferner hörte er sie über die Gründe ihrer Feindseligkeit gegen Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sprechen.

 
Bilâl ging zum Gesandten Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , um sich Allâh, dem Herrn der Welten, zu ergeben. Die Nachricht des Bekenntnisses Bilâls zum Islâm verbreitet sich überall in Makka. Als sein Herr Umaiya ibn Chalaf dies erfuhr, erzürnte er sehr und begann Bilâl zu foltern. Man brachte ihn zur Mittagshitze in die Wüste, jene Zeit, in der die Wüste einer Feuergrube gleicht. Dann legte man ihn nackt auf den glühenden Sand, brachten große Steine und legten ihm diese auf dessen Körper. Diese brutale Pein wiederholte sich jeden Tag. Bilâl blieb geduldig und beharrte auf dem Festhalten an seiner Religion. Da sagte ihm Umaiya ibn Chalaf: „Du wirst so bleiben, bis du stirbst oder Muhammad leugnest und Al-Lât und Al-Uzza anbetest.“ Darauf sagte Bilâl: „Einer! Einer!“
 
Es machte Bilâl nichts mehr aus zu sterben, nachdem er die Süße des Glaubens gekostet hatte. Er interessierte sich nicht mehr für das, was ihm um Allâhs willen widerfuhr. Die Führer der Quraisch befahlen ihren Knaben, Bilâl durch die Straßen von Makka zu jagen, damit er zu einer Lehre für jeden werde, dem es in den Sinn kommen sollte Muhammad zu folgen. Bilâl sprach nur ein einziges Wort, nämlich: „Einer! Einer!“ Umaiya zürnte, bebte vor Kummer und Trauer und peinigte Bilâl umso heftiger.
 
Eines Tages peitschte Umaiya ibn Chalaf Bilâl aus. Abû Bakr As-Siddîq  möge Allah mit ihm zufrieden sein kam an ihm vorbei und sagte zu ihm: „O Umaiya! Fürchtest du nicht Allâh wegen dieses Armen? Wie lange willst du ihn noch so peinigen?“ Umaiya entgegnete Abû Bakr:Du hast ihn auf den falschen Weg gebracht, nun rette ihn auch aus dem, was du siehst!“ Dann peitschte Umaiya Bilâl weiter, bis ihm die Hand versagte. Da bat Abû Bakr Umaiya darum Bilâl zu kaufen, indem er Umaiya drei Unzen Gold (eine arabische Unze = 29,75 g.) für die Freilassung Bilâls gab. Umaiya sagte Abû Bakr: „Bei Al-Lât und Al-Uzzâ! Wenn du ihn für nur eine Unze kaufen willst, so verkaufe ich ihn dir!“ Da entgegnete Abû Bakr: “Bei Allâh! Wenn du ihn auch für 100 Unzen verkaufen würdest, würde ich bezahlen!“ Daraufhin nahm Abû Bakr Bilâl, begab sich zum Gesandten Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und verkündete ihm die Freilassung von Bilâl.
 
Nach der Auswanderung des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und der Muslime nach Madîna ernannte der Gesandte  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken Bilâl zum ersten Gebetsausrufer im Islâm. Die Rolle von Bilâl beschränkte sich nicht nur auf den Gebetsruf, er beteiligte sich auch mit dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken an allen Feldzügen. Im Badr-Feldzug ereignete sich die erste Auseinandersetzung der Muslime mit dem Stamm Quraisch, in dem die Quraisch mit ihren Liebsten bezahlen musste. Ein rauer harter Krieg brach aus, bei dem die Muslime einen großen Sieg errangen.
 
Bilâl erblickte während der Schlacht Umaiya ibn Chalaf. Da rief er: „Möge Allâh mich nicht retten, wenn er davon kommt!“ Diesen Nicht-Muslim, der ihn früher mehrmals angekettet und heftig ausgepeitscht hatte, tötete Bilâl.
 
Bilâl lebte zur Zeit des Gesandten Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , rief den Gebetsruf aus und praktizierte die Riten dieser großartigen Religion, die ihn aus den Finsternissen ins Licht und aus der Sklaverei in die Freiheit gebracht hatte. Bilâl näherte sich jeden Tag dem Herzen des Gesandten Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , der ihn als einen Mann des Paradieses beschrieb. Trotzdem blieb Bilâl freigebig und bescheiden, wie er war, und sah für sich keinen Vorzug vor seinen Gefährten.
 
Eines Tages wollte Bilâl um die Hand zweier Frauen für sich und für seinen Bruder anhalten. Er sagte zu deren Eltern: „Ich bin Bilâl und dies ist mein Bruder. Wir sind zwei Diener aus Abessinien. Wir waren irregegangen, dann hat Allâh uns rechtgeleitet, und wir waren zwei Diener, dann hat Allâh uns freigelassen. Wenn ihr eure Töchter an uns verheiratet, so ist der Lobpreis Allâhs. Wenn ihr es jedoch ablehnt, so gibt es weder Macht noch Zuflucht außer bei Allâh.“ Sie verheirateten ihre Töchter mit ihnen. Bilâl  möge Allah mit ihm zufrieden sein war ein anbetend Dienender gegenüber Allâh, er war fromm und betete häufig. Eines Tages sagte der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken nach dem Morgengebet zu ihm: „Erzähl mir von einer Tat, die du im Islâm begingst, und auf deren Lohn du am meisten hoffst! In dieser Nacht hörte ich deine Schritte vor mir im Paradies.“ Da sagte Bilal:Ich habe keine Tat im Islâm begangen, auf deren Lohn ich am meisten hoffe, außer dass bei jeder vollständigen großen rituellen Waschung bei Tag oder bei Nacht für meinen Herrn bete, soviel mir bestimmt ist zu beten.»“ (Al-Buchârî).
 
Bilâl war über den Tod des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sehr betrübt, er hielt es nicht mehr aus in Madîna zu leben. So bat er den Kalifen Abû Bakr um Erlaubnis nach Syrien aufzubrechen,  um sich um  Allâhs willen zu bemühen, indem er ihm den folgenden Hadith des Gesandten Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erwähnte: „Die beste Handlung der Gläubigen ist ein Einsatz um Allâhs willen.“ (At-Tabarânî). Bilâl reiste nach Syrien und bemühte sich dort solange, bis er  möge Allah mit ihm zufrieden sein starb.

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