Schwäche und Unfähigkeit

04/01/2017| IslamWeb

Der Muslim ist aufgefordert, die Wege der Stärke einzuschlagen und die der Schwäche und Unfähigkeit zu verlassen. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erklärte, dass der starke Gläubige Allâh dem Hocherhabenen lieber und besser als der schwache Gläubige ist, als er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Der starke Gläubige ist Allâh lieber und besser als der schwache Gläubige und die beiden sind gut. Pflege dich für das, was dir nützlich ist, und suche Beistand bei Allâh und sei nicht unfähig...!“ (Dieser Hadîth wurde von Muslim überliefert).

 

Wie kann sich der Muslim schwächen und sich unfähig machen, wenn er an die Ursächlichkeit und an das Naturgesetz glaubt?!

 

Gewiss, die Schwäche des Körpers, der Seele oder des Zustands ist eine verwerfliche Eigenschaft, von der sich der Muslim fernhalten soll. Deswegen hält der Islam zur Aneignung der notwendigen Ausrüstung und Mittel der Stärke an. Der Hocherhabene sagt: „Und haltet für sie bereit, was ihr an Kraft und an kampfbereiten Pferden (haben) könnt, um dann den Feinden Allâhs und euren Feinden Angst zu machen, sowie anderen außer ihnen, die ihr nicht kennt; Allâh aber kennt sie! Und was immer ihr auf Allâhs Weg ausgebt, wird euch in vollem Maß zukommen, und es wird euch kein Unrecht zugefügt.“ (Sûra 8:60). Wir finden, dass der Qurân einige Nationen anprangert, die zufrieden mit der Niedrigkeit waren und ein Leben der Schwäche und der Unfähigkeit führten, obwohl sie in der Lage waren, diesen Zustand zu ändern. Der Hocherhabene sagt: „Diejenigen, die die Engel abberufen, während sie sich selbst Unrecht tun, zu jenen sagen wir: »Worin habt ihr euch befunden?« Sie sagen: »Wir waren Unterdrückte im Lande.« Sie (die Engel) sagen: »War Allâhs Erde nicht weit, so dass ihr darauf hättet auswandern können?« Jene aber – ihr Zufluchtsort wird die Hölle sein ...” (Sûra 4:97).

 

Diejenigen, die mit dem Leben der Schwäche und Unfähigkeit zufrieden sind, setzen sich der Demütigung und Verächtlichkeit und der Vorherrschaft der Gewaltherrscher aus. Der Hocherhabene sagte: „Er fand sein Volk leicht (zu beeinflussen), und da gehorchten sie ihm. Gewiss, sie waren ein Volk von Frevlern.“ (Sûra 43:54).

 

Die Nationen, deren Bürger schwach werden, werden unterjocht und besiegt, da die Niederlage mit dem Besiegen der Seelen beginnt. Aber falls Seele und Wille stark sind, akzeptieren sie weder Niederlage noch Demütigung. Wir sehen in der Geschichte unserer Vorfahren, wie sie herrschten, angesehen waren und die ganze Welt eroberten, als die Seelen stark und stolz auf ihre Religion waren und die Mittel der Stärke nutzten. Als ihre Bürger jedoch schwach wurden und sich der Unfähigkeit hingaben, sehen wir, wie der tatarische Soldat dem Muslim – der schwach  und unfähig geworden war – die Anweisung gab, sich an dessen Platz zu setzen und auszuharren, damit der Soldat weggehen und einen Stein holen konnte, um ihn mit diesem zu töten. Der Muslim ergab sich und bewegte sich nicht, bis der Tatar erledigte, was er ihm gesagt hatte.

 

Wir sehen auch diejenigen, die die Unterjochung der Nation durch ihre Feinde mit der Ausrede billigten: „Wir können mit unserem Kopf nichts überlegen, solange wir mittels unserer Axt nichts zu essen bekommen.“

 

Zu den Ursachen der Schwäche und Unfähigkeit gehören folgende:

 

1) Untergang des Willens und Niederträchtigkeit der Seele.

 

2) Hingabe zum und Festhalten am Diesseits, sich auf es zu stützen und Todeshass.

 

3) Unmoralische Lehrpläne und verdorbene Medien.

 

Letzteres ist fast die wichtigste Ursache, die zur Schwäche führt. So sieht man, dass die Gegner des Islâm die muslimische Gemeinschaft dadurch verdarben, dass sie sich in die Bildungs- und Erziehungslehrpläne einmischten und damit Mittel zur Verdorbenheit verbreiteten. So legten sie die Gesellschaften in Trümmer, so dass sie im Morast von Sex und abscheulichen Schandtaten versank. Die Menschen wurden mit dem täglichen Brot abgelenkt, damit sie nach dem Essen und Sex nicht fähig waren, einer Rechtleitung zuzuhören oder zur Religion zurückzukehren.

 

Jede Erniedrigung, die ein Mensch durch einen anderen erfährt und ihn nur äußerlich betrifft, ist leicht zu heilen und zu entfernen. Stammt die Niedrigkeit indes von der eigenen Seele und bricht die Schwäche aus dem Herzen hervor, dann ist es eine unheilbare Krankheit und ein schleichender Tod.

 

Der Muslim soll die Schwäche unterlassen, die Mittel der Stärke wählen, bei Allâh Beistand suchen und sich nicht für unfähig halten.

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