Der Segen von Gesundheit und Wohlergehen – Teil 1

08/04/2021| IslamWeb

Wohlbefinden ist ein großer Segen im Diesseits und Jenseits. Es ist eine der größten göttlichen Gnaden, die Allâh der Erhabene Seinen Anbetern gewährt. Wer mit Wohlbefinden gesegnet ist, hat einen kostbaren Anteil an Rizq (Versorgung) erhalten. Es ist ein Schlüssel zum Segen, ein Tor zum Guten und ein Schatz des Glücks. Fehlt dies jedoch, so erscheint alles Gute unbedeutend, selbst wenn es im Überfluss vorhanden ist, und auch Ansehen und Ehre erscheinen nutzlos.

Wohlergehen ist nach Îmân und Gewissheit der unschätzbar wertvollste Segen im Diesseits. Wohlergehen im Zusammenhang mit der eigenen Religion übertrifft jede andere Art von Wohlergehen. Ein Mann schaute einst auf einen Palast und sagte zu einem weisen Freund: „Wo waren wir, als diese Anteile des Reichtums verteilt wurden?“ Der weise Mann führte ihn zu einem Krankenhaus und sagte: „Wo waren wir, als diese Krankheiten verteilt wurden?“

Niemand erkennt den Wert des Wohlergehens, außer demjenigen, der es verloren hat – sei es in Bezug auf seine religiösen oder seine weltlichen Angelegenheiten. Wenn das Wohlergehen andauert, übersieht man es, und erst wenn es verloren geht, erkennt man seine Süße und Freude. Wohlbefinden in religiösen oder weltlichen Angelegenheiten ist zweifellos das beste Gewand. Wer es trägt, genießt die Freuden des weltlichen Lebens und findet seinen Nutzen auch im Jenseits.

Als Al-Haddschâdsch ibn Yûsuf Ath-Thaqafî einen Beduinen einlud, mit ihm gemeinsam zu speisen, ermutigte er ihn, die Einladung anzunehmen mit den Worten: „Es ist wirklich köstliches Essen!“ Darauf sagte der Beduine: „Köstlich ist es, bei Allâh, nicht wegen deines geschickten Bäckers oder Kochs. Köstlich ist es wegen unseres Wohlbefindens (d.h. wären wir nicht gesund, würden wir uns nicht daran erfreuen; A. d. Ü.)“.

Daher kommt kein Gebet dem Bitten um Wohlergehen gleich. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) riet denen, die ihm nahstanden und seiner Familie, Allâh um Wohlergehen zu bitten. Unter Berufung auf Al-Abbâs ibn Abdulmutallib (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wurde berichtet „Ich sagte einmal zum Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): ‚O Gesandter Allâhs, lehre mich etwas, worum ich Allâh den Erhabenen bitten kann!‘ Er sagte: ‚Bitte Allâh um Wohlergehen‘. Nach ein paar Tagen kam ich wieder und sagte: ‚O Gesandter Allâhs, lehre mich etwas, worum ich Allâh den Erhabenen bitten kann‘. Da sagte er zu mir: ‚Abbâs, Onkel des Gesandten Allâhs! Bitte Allâh um Wohlergehen im weltlichen Leben und im Jenseits!‘“ (Ahmad und At-Tirmidhî).

Auch wurde berichtet, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Bittet Allâh um Afw (Vergebung) und Âfiya (Wohlbefinden). Fürwahr, abgesehen von Gewissheit (in der Überzeugung) wird niemandem etwas Besseres als Âfiya gegeben“ (Ahmad).

Die Sicherheit eines Menschen wird in beiden Welten (Diesseits und Jenseits) nur durch Wohlbefinden und Gewissheit erreicht. Letztere schirmt ihn vor der Strafe im Jenseits ab, und erstere schützt ihn vor den Krankheiten des weltlichen Lebens in seinem Herzen und Körper.

Al-Munâwî (Allâh erbarme sich seiner) sagte: „Dieser Hadîth kann als Anspielung darauf verstanden werden, dass es die Schüchternheit eines Menschen gegenüber seinem Herrn ist, die ihn dazu bringt, dass er nur um Verzeihung bittet und nicht danach, dass Er mit ihm zufrieden sein möge. Denn die Zufriedenheit Allâhs verdient nur derjenige, der durch göttlich geschenkte Unfehlbarkeit oder göttlichen Schutz von seinen Lastern und Sünden gereinigt wurde. Was diejenigen betrifft, die mit Sünden befleckt sind, so ist es nur angemessen, dass sie um Seine Vergebung bitten.“

Von Abdullâh ibn Umar (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wird berichtet: „Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) hat morgens und abends nie folgende Bittgebete ausgelassen: „O Allâh, ich bitte Dich um Wohlbefinden im Diesseits und im Jenseits. O Allâh, ich bitte Dich um Vergebung und Wohlbefinden in Bezug auf meine Religion, meine weltlichen Angelegenheiten, meine Familie und mein Vermögen. Allâh, bedecke meine Blöße und beruhige meine Angst. Allâh, gib mir Schutz vor mir und hinter mir, von meiner Rechten und meiner Linken und von über mir. Ich suche Zuflucht bei Dir, dass ich nicht unversehens gepackt werde“ (Ibn Mâdscha).

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