Der Schöpfer von Himmel und Erde – Teil 1

12/10/2021| IslamWeb

Das Leben vollzieht sich im Schutze Allâhs und Seiner Namen als Erhöhung und in Reinheit. Das Studium der schönsten Namen Allâhs sowie das Nachdenken über seine erhabenen Eigenschaften und das, was sie an majestätischen Bedeutungen und einzigartigen Geheimnissen enthalten, ist eine Schule des göttlichen Segens: „Segensreich ist der Name deines Herrn, Besitzer der Erhabenheit und Ehre!” (Sûra 55:78). Wir leben im Königreich Allâhs, der alles in schönster Ordnung erschaffen und es perfekt vollendet hat.

Die schönste Reise in diesem Kosmos ist die Reise des Nachsinnens über die Wunder der Schöpfung Allâhs, der alles bestens eingerichtet hat. Er ist der Schöpfer, der dieses Universum geschaffen hat. Die Hinweise, Wunder und einzigartigen Dinge überraschen den Verstand und setzen die Herzen in Erstaunen: „In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Unterschied von Nacht und Tag liegen wahrlich Zeichen für diejenigen, die Verstand besitzen” (Sûra 3:190).

Der Mu’min sieht seinen Herrn hinter allen Erscheinungen und jederzeit. Er sieht die Zeichen Seiner Macht und die Wunder Seiner Schöpfung und leitet daraus Seine Existenz ab. Er sieht in allem Seine Schöpfung: von den großen Galaxien bis zu den kleinsten Atomen. Je mehr sich sein Wissen ausweitet, desto mehr weitet sich der Horizont, mit dem er seinen Herrn wahrnimmt.

Jemand wurde gefragt: Hast du deinen Herrn gesehen? Er sagte: „Ja. Gesehen habe ich Ihn in den Wundern Seiner Schöpfung, in der Harmonie Seines Königreichs, in der Gewaltigkeit Seines gewohnheitsmäßigen Handelns, mit dem Er den Kosmos am Laufen hält, in der Bewegung der Sphären und in der Ordnung der Meere und der Winde.

Wie seltsam, dem Gott rebellisch zu sein! Wie kann nur leugnen der Abstreitende?
Bezeugt wird Allâh in jedem Lobpreis, in jedem Bekenntnis Seiner Einzigkeit
In allem ein Hinweis auf Ihn – es zeigt, dass einer Er ist
Und sehe ich den Kosmos, so überkommt mich Demut, als ob er zu mir spricht, dass ich ihm lausche
Imân habe ich an Allâh den Gewaltigen und an Seine Schöpfung
Gepriesen ist Er, über allen Dingen, wie einzigartig schafft Er!
Ein Blick in die wundersame Natur dieses Universums ist ausreichend, denn das allein bestätigt dem Menschen die Einzigartigkeit Allâhs, so dass sie sich verbeugen und niederwerfen müssten vor Seiner Größe: „Sag: Schaut, was in den Himmeln und auf der Erde ist!“ (Sûra 10:101). Diese gesamte Schöpfung, die uns umgibt, weist zweifellos auf die Existenz des gewaltigen Erschaffers hin, der alles hervorgebracht hat. Er ist der Schöpfer und wie rein sind Seine Namen!

Der Schöpfer im Qurân

Der Name Al-Badî (Schöpfer) kommt im Qurân an zwei Stellen vor. In Sûra Al-Baqara: „(Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde in ihrer schönsten Form. Und wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er zu ihr nur: ‚Sei!‘ und so ist sie” (Sûra 2:117). In Sûra Al-An’âm: „(Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde in ihrer schönsten Form. Wie soll Er Kinder haben, wo Er doch keine Gefährtin hat und Er (sonst) alles erschaffen hat? Und Er weiß über alles Bescheid” (Sûra 6:101).

Der Name Al-Badî hat verschiedene Bedeutungen. Darunter sind:

1) Derjenige, der in Seinem Wesen keinen seinesgleichen hat

Nichts gibt es, das Ihm ähnelt. Es gibt keinen wie Ihn in seinem Wesen, auch nicht in Seinen Namen, Eigenschaften und Seinen Handlungen. Alles wird von Ihm ins Dasein gebracht und alles kehrt zu Ihm zurück: „Nichts ist Ihm gleich; und Er ist der Allhörende und Allsehende“ (Sûra 42:11).

Der Zusammenhang der Verse, in denen der Name Al-Badî und diese Beschreibung Allâhs auftauchen, weist auf diese Bedeutung hin. Sie laden dazu ein, sich nicht durch die Beschäftigung mit der Schöpfung vom Schöpfer ablenken zu lassen. Das Nachdenken über Weltliches soll uns nicht vom Nachdenken über den Schöpfer, gepriesen sei er, abhalten. Die Verse sind auch eine Einladung, Ihn von allem loszusprechen, mit dem Ihn die Menschen unrechtmäßig beschreiben, indem sie Ihm Ehepartner und Kinder zuschreiben.

In Sûra Al-Baqara steht vor dieser Beschreibung etwas über die Unrechttuenden: „Und sie sagen: ‚Allâh hat Sich Kinder genommen‘“ (Sûra 2:116). Denn diese haben Ihm einen Sohn zugeschrieben und damit eine bewusste Falschaussage und Unterstellung begangen. Er spricht sich selbst von solchen Mängeln frei, indem Er sagt: „Preis sei Ihm (subhânahû)!“. Er ist Subhân, also rein und losgelöst von allem, mit dem Ihm die Menschen etwas unterstellen. Alles im Universum wird von Ihm besessen und ist Ihm demütig und unterwürfig ergeben: „Nein! Vielmehr gehört Ihm (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle sind Ihm demütig ergeben. Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde in ihrer schönsten Form. Und wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er zu ihr nur: ‚Sei!‘ und so ist sie“ (Sûra 2:116-117).

Der Vers in Sûra Al-An’âm ist ähnlich. Ihm geht ab Vers 95 die Rede Allâhs des Erhabenen voraus, in der Er sich selbst, Seine Eigenschaften, Seine Taten, Macht und Gewaltigkeit beschreibt: „Allâh ist es, der die Körner und die Kerne spaltet und das Lebendige aus dem Toten hervorbringt. Und (Er ist es,) der das Tote aus dem Lebendigen hervorbringt“ (Sûra 6:95). Dann tadelt er die Ablehner, wie sie die Dschinn zu Seinen Partnern in der Schöpfung erklärten und Ihm Nachkommen zuschreiben, und wie es die Polytheisten taten, indem sie die Engel Töchter Allâhs nannten. Ähnlich hatten auch manche unter den Juden Schirk betrieben, indem sie Uzair den Sohn Allâhs nannten oder die Christen, die in ihrem Schirk den Messias als Sohn Allâhs bezeichneten, und es gibt weitere falsche Behauptungen, die aufgestellt wurden: „Und sie haben Teilhaber Allâh gegeben: die Dschinn, wo Er sie doch erschaffen hat. Und sie haben Ihm Söhne und Töchter angedichtet, ohne Wissen. Preis sei Ihm! Erhaben ist Er über das, was sie (Ihm) zuschreiben. (Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde in ihrer schönsten Form. Wie soll Er Kinder haben, wo Er doch keine Gefährtin hat und Er (sonst) alles erschaffen hat? Und Er weiß über alles Bescheid“ (Sûra 6:100-101).

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