Sünder wird eventuell zur Strafe durch hartes kümmerliches Leben heimgesucht

13-2-2019 | IslamWeb

Frage:

Früher habe ich viel geraucht und Musik gehört. Mein Unglück nahm zu, als sich Symptome von psychischem Stress zeigten. Sodann ließ Allâh mir die Gnade zuteil werden, dass ich reumütig umkehrte, und ich begann, mich an die religiösen Vorschriften zu halten. Hierauf führte meine nervliche Belastung noch stärker dazu, dass eine Sorge auf die andere folgte, bis ich schließlich anfing, Psychopharmaka zu nehmen. Je strenger ich mich an die religiösen Vorschriften hielt, desto schlimmer wurde mein psychischer Zustand. Dabei liebe ich Allâh und Seinen Gesandten wirklich. Ich bitte um eine Antwort! Helfen Sie mir bitte bei meiner Angelegenheit! Ich wünsche mir von Ihnen, dass Sie für mich beten!

Antwort:

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Manchmal wird ein Sünder durch mancherlei Krankheiten heimgesucht, damit er sich Allâh dem Erhabenen vielleicht reumütig zuwendet. Manchmal wird er als Strafe für ihn durch ein hartes kümmerliches Leben heimgesucht. Einen Hinweis darauf geben die folgenden  Worte Allâhs des Erhabenen:

„Wer sich aber von Meiner Ermahnung abwendet, der wird ein beengtes Leben führen...“ (Sûra 20:124).

Und zudem die folgenden Worte Allâhs des Erhabenen:

„Wir werden sie ganz gewiss etwas von der näheren (oder: geringeren) Strafe (Al-Adhâb Al-Adnâ) vor der größeren Strafe kosten lassen, auf dass sie umkehren mögen.“ (Sûra 32:21).

Bei der Erklärung dieses Verses erwähnte Ibn Kathîr als Aussage von einigen frühen Gelehrten, dass mit Al-Adhâb Al-Adnâ die Heimsuchungen, Krankheiten und Katastrophen im Diesseits gemeint seien.

Wisse, dass die Behandlung der stattfindenden Heimsuchungen dadurch erfolgt, dass man in aufrichtiger Weise reumütig umkehrt und bei Allâh aufrichtig Zuflucht sucht! Zusätzlich sollte man viele rechtschaffene Handlungen verrichten, sich in der Gesellschaft von Leuten mit Glauben und demütiger Ehrfurcht gegenüber Allâh aufhalten und darauf achten, den Moscheen große Aufmerksamkeit zu schenken und am dortigen Gebet teilzunehmen. Zudem sollte man an Sitzungen teilnehmen, bei denen Wissen vermittelt wird.

Hinzu kommt, dass derjenige, der mit dem Gebrauch von aufputschenden Mitteln aufhört, zumeist von psychischem Stress und nervlicher Anspannung befallen wird. Wenn man sich dann jedoch geduldet und Allâh um Hilfe bittet, so wird es mit Allâhs Erlaubnis bei ihm aufhören.

Zudem raten wir dir, ein Programm festzulegen, das deine Zeit nutzbringend ausfüllt und deine Gedanken beschäftigt. Ein Bestandteil davon sollte sein, dass du den Qurân studierst und dich darum bemühst, ihn auswendig zu lernen und gründlich über ihn nachzudenken, und dass du die Hadîthe des Propheten, die Geschichten der Propheten und die Biografien der frühen Gelehrten liest.

Es gibt nichts daran auszusetzen, zusätzlich einen Arzt für psychische Beschwerden aufzusuchen.

Und Allâh weiß es am besten!

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