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Unsere Kinder und die Prüfungen

Unsere Kinder und die Prüfungen

Die Familien treffen viele Vorbereitungen, um ihren Kindern dabei zu helfen erfolgreich die Prüfungen zu bestehen. In diesem Artikel möchten wir euch Erziehern einige Ratschläge erteilen, die euch dabei helfen sollen, dass eure Kinder erfolgreich werden.

In diesen Tagen jedes Jahres entschuldigen sich viele Ehemänner mit faulen Ausreden, um ihr Heim zu verlassen. Somit weisen sie, besonders in dieser Zeit, jegliche Verantwortlichkeit für die Aufsicht und Kontrolle ihrer Kinder von sich. Sie verwehren ihren Kindern damit die Hilfeleistung beim Lernen und Memorieren und überlassen diese jährliche Bürde den Müttern. Sie geben nicht zu, dass die Mütter Grund für jeden Erfolg sind, während sie ihnen die Verantwortung für eventuelle Misserfolge vorwerfen.
Besonders schwer wiegt die Bürde einer berufstätigen Mutter, deren Arbeit weit entfernt von ihrem Wohnort ist. Das setzt die Mütter einem enormen psychischen Druck aus: sie müssen ihren beruflichen Aufgaben und dem Studium ihrer Kinder nachkommen. Aus diesen Gründen appellieren wir an jeden Vater, sich alle Mühe zu geben, seine Kinder, besonders während dieser schwierigen Zeitspanne, zu unterstützen. Folgende Worte seien jedem Vater und jeder Mutter ein Ratgeber, damit sie sich bei der Führung ihrer Kinder zum Erfolg und Fortschritt davon leiten lassen.
Batterieaufladen durch Motivation
Anspornen übt einen wirksamen Einfluss auf den Menschen, besonders wenn er auf das Erreichen eines bestimmten Zieles bedacht ist. Spornst du dein Kind zum Erfolg an, indem du ihm beispielsweise sagst, „wenn deine Noten gut sind, werde ich dir ein Fahrrad oder einen PC kaufen“, regt es das Kind dazu an, sich alle Mühe zu geben, um diese Belohnung zu bekommen. Erfolg erzeugt ja inneren Antrieb. Lobt dich dein Chef, schmeckst du den Geschmack des Erfolges und arbeitest voller Ernst weiter. Den Erfolg kannst du auch verwenden, um dein Kind dazu zu bewegen, einen inneren Antrieb zu finden. Verhalte dich gut gegenüber deinen Kindern sowie gegenüber ihren Entscheidungen! Erst wenn du das machst, findet dein Kind den Geschmack des Erfolges. Dieser Geschmack spornt es wiederum dazu an, sich bei seiner Arbeit zu bemühen. Lobst du dein Kind beispielsweise dafür, dass es sein Zimmer sauber macht, fühlt es sich innerlich besser und wird vom Gefühl des Erfolges gefesselt. Daraus resultiert auch, dass seine Begeisterung für das Aufräumen seines Zimmers zunimmt. Tatsächlich haben viele Kinder das Gefühl, dass sie erfolglos sind. Sehr oft ist dieses Gefühl aber irreführend. Dieses Gefühl geht nämlich auf mehrmaligen Misserfolg zurück, den die übertriebenen Erwartungen manchmal verursachen. Bringe dieses Problem wieder in Ordnung, indem du das Positive beleuchtest und dessen Wirksamkeit zum Ausdruck bringst. Erkläre deinem Kind, wo der Fortschritt liegt, den es verzeichnen könnte. Spreche ihm Mut zu, damit es selbstsicher wird. Das hilft ihm dabei, sich das Gefühl des Erfolges zu verschaffen. Sobald der Erfolg beginnt, währt er gewiss weiter. Erfolg bedingt weitere Erfolge. Genauso wie Pflanzen Wasser benötigen, benötigen Kinder Anregung (zum Erfolg). Anspornen bietet Kindern eine Art von Liebe, die ihnen eingibt, dass sie den rechten Weg beschreiten. Sie spornt sie wiederum zum weiteren Fortschritt an. Anspornen lehrt die Kinder, dass ihre Vorgehensweise nicht ihre Persönlichkeit ausdrückt, sondern dass es vielmehr nichts damit zu tun hat. Anspornen gibt den Kindern das Gefühl, dass ihre Bewertung zwar auf ihre Errungenschaften ankommt, aber keineswegs auf das Urteil über ihre Handlungen alleine. Dank Anspornen können wir unseren Kindern (den Gedanken) einpflanzen, dass Fehler eine gute Chance zum Lernen und Nutzen sind und dass sie keineswegs Scham hervorrufen.
Erinnere es an seine Verantwortung!
Das Kind daran zu erinnern, dass es auf seine Zukunft bedacht sein und darum bemüht sein sollte, seine Ziele zu erreichen und dass es für seinen Erfolg und Fortschritt gegenüber Allâh sowie gegenüber seiner Selbst verantwortlich ist, bewegt dein Kind dazu, bei seiner Arbeit Ausdauer zu haben. Wir sollen unsere Kinder also daran gewöhnen, Verantwortung zu haben; denn auch wenn sie heute noch Kinder sind, werden sie morgen erwachsen sein. Je älter der Mensch ist, umso größer sind seine Verantwortungen. Daher sollte ihm das Verantwortungsgefühl von Anfang an eingepflanzt werden.
Ich frage dich, lieber Erzieher: Weißt du, dass das Alter, ab dem das Kind Verantwortung tragen sollte, mit dem dritten Lebensjahr beginnt? Ja, ab dem dritten Lebensjahr! Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen, die das lesen, hierüber schockiert sein werden, aber das ist die Wahrheit. Ab diesem Alter sollte man das Kind daran gewöhnen, Verantwortungen zu tragen. Wenn wir unsere Kinder zum Tragen von Verantwortungen erziehen wollen, sollen wir uns dessen gewiss sein, dass das Verantwortungsgefühl nichts zum Verleihen ist. Kinder sollen sich vielmehr darum bemühen, es sich selber anzueignen und zu lernen. Verantwortungsgefühl ist für die Selbstachtung sowie für das Selbstbewusstsein unentbehrlich. Der erste Schritt zur Aneignung des Verantwortungsgefühls besteht darin, ein Milieu vorzubereiten, wo zu Selbstvertrauen angespornt wird und wo Kinder dazu erzogen werden, Verantwortungen zu tragen und die Konsequenzen (ihrer Handlungen) zu ziehen. Ohne ein Verantwortungsgefühl zu haben, ist die Selbstachtung sowie jede raffinierte und gute gesellschaftliche Beziehung unvorstellbar.
Lehre deinem Kind die Grundlagen des effektiven Memorierens
Lieber Erzieher, es ist sehr wichtig, dass du dich darum bemühst, deinem Kind beizubringen, wie es am besten lernt und ihm zu erklären, wie es irgendein Thema Schritt für Schritt versteht und auswendig lernt. Es folgen ein paar nützliche Schritte, die du dein Kind lehren solltest:
1. Allgemeinen Überblick über das Thema zu haben.
2. Dasselbe Thema noch einmal zu lesen, aber Schritt für Schritt. Am Ende jeder Passage, und vor allem, wenn es sich um einen wichtigen Punkt handelt, eine Frage zu stellen. Empfehlenswert ist, die (gestellte) Frage separat auf einem Zettel zu notieren, der für die wichtigen themenbezogenen Punkte bestimmt ist. Auf diese Weise notiert man die wichtigen Punkte entweder am Seitenrand oder in ein bestimmtes Heft. Das Thema ist somit sorgfältig bearbeitet, wobei das Notierte auswendig gelernt wird.
3. Es sollte aufgesagt werden, was bereits auswendig gelernt wurde, nämlich die Aufgliederungen des Themas sowie die wichtigen Punkte, um sicher zu gehen, dass das Gelernte sitzt. Dieses Aufsagen zeigt klar, ob ausreichend gelernt wurde oder nochmals wiederholt werden sollte. Es empfiehlt sich mit lauter Stimme das Gelernte wiederzugeben oder diese Punkte auf einen Zettel zu schreiben, ohne im Buch nachzuschlagen. Es darf im Buch nur nachgeschlagen werden, um die Richtigkeit der Informationen zu überprüfen. Es ist hier zu erwähnen, dass es nicht zu empfehlen ist, laut zu lesen, es sei denn beim Auswendiglernen und -zitieren. Im Allgemeinen sollte leise gelesen werden, was man als reines Lesen bezeichnet.
4. Das Thema ist zum letzten Mal zu wiederholen, wobei die zusammenhängenden Abschnitte miteinander zu komponieren sind, falls sie verstreut sein sollten. Es sollte flüchtig gelesen werden, während die wichtigen Punkte auswendig aufzusagen sind, denn das Aufsagen festigt die (gespeicherten) Informationen im Gedächtnis für längere Zeiten. Auf diese Weise wird das Gelernte so lange aufbewahrt, bis es zurückgerufen wird. Oberflächliches Verstehen und Auswendiglernen ohne Wiederholungen versetzt das Gehirn in die Lage, gespeicherte Informationen schnell zu vergessen. Diesen Punkt begreifen aber nur Wenige, weshalb sie sich mit bloßem Verstehen und momentanem Auswendiglernen begnügen. Somit stützen sie sich auf derartiges Auswendiglernen, das aber schnell in Nichts zerrinnt, vor allem wenn neue Informationen dazu kommen.
5. Empfehlenswert ist, vor dem Memorieren eines Unterrichtes die Aufgliederungen des Vorigen sowie seine wichtigen Punkte zu wiederholen, um die Teile des einzigen Themas miteinander zu komponieren.
Ehestreitigkeiten sind zu vermeiden
Lieber Erzieher, vermeide während der Prüfungsspanne deiner Kinder irgendeine Ehestreitigkeit mit deinem Partner, denn das beeinflusst sie negativ. Eine amerikanische Studie hat ergeben, dass die wirtschaftlichen Probleme, die Ehestreitigkeiten sowie die ungleichgewichtige Ernährungsweise zu den wichtigsten Gründen gehören, die zur krankhaften Feindseligkeit der Kinder führen, vor allem wenn die Kinder männlichen Geschlechts sind. Die Studie ergibt weiter, dass rund 98% dieser Kinder sich nicht gut konzentrieren können und dass etwa 31% unter Studienproblemen leiden. Die Experten fügen hinzu, dass alle Indizien darauf hinweisen, dass die wirtschaftlichen Probleme sowie die Ehestreitigkeiten zu den wichtigsten Faktoren der Hyper-Aktivitäts-Erkrankung gehören. Sie meinen, dass die Bevorzugung mancher Kinder vor den anderen eine wesentliche Rolle dabei spielt. Da sich Kinder mit ihren Eltern verbunden fühlen, kommt es ihnen bei einer eventuellen Scheidung so vor, wie wenn sie ihre halbe Identität verlieren. Sie werden von den Gefühlen der Verlorenheit, Ablehnung und Zurückweisung gefesselt, die ihre Fähigkeiten zur Konzentration während dem Studium stören. Diese ungesunden Gefühle vermehren sich jedes Mal, wenn die Eltern miteinander streiten oder ein Elternteil seinen Partner in der Anwesenheit der Kinder herabwürdigt. Das stiftet bei Kindern innere Unruhe, was Grund für Depressionen sein kann. Wir können deshalb sagen, dass Ärger und Feindseligkeit zu erwartende Reaktionen auf die Trennung der Elternteile sind. Hinzu kommt, dass Kinder die Änderung an sich fürchten. Sehr oft nimmt ein Elternteil die Kinder mit, wenn er das Haus (endgültig) verläßt. Darüber hinaus wandern die Kinder manchmal aus, um bei einem Verwandten oder in einem anderen Wohnviertel zu leben. Der Wechsel des Wohnortes, der Schule und den Freunden ist für viele Kinder, neben der Last der Trennung von einem Elternteil und der totalen Änderung der Lebensweise, eine zusätzliche Last.
Zuletzt

Lieber Erzieher, du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du dein Kind zum Fortschritt bewegen kannst, indem du es effektiv anspornst und somit seine Entschlossenheit stärkst, es an die Verantwortlichkeit des Memorierens erinnerst und zum effektiven Lernen führst und Ehestreitigkeiten minimierst; dem Kind und seiner Psyche zuliebe. Mit diesen vier Anweisungen kann dein Kind sein Ziel erreichen.

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