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Studien zeigen, dass das Morgengebet gesund ist

Studien zeigen, dass das Morgengebet gesund ist

„Und Er ist es, Der euch die Nacht zum Kleid und den Schlaf zum Ausruhen macht; und Er macht den Tag zum Aufstehen“ (Sûra 25:47).

Gewiss ist der Schlaf ein Segen von Allâh. Am Ende eines geschäftigen Tages freut man sich auf den Schlaf und die Wiedererlangung von ausreichend Energie für den nächsten Tag. Schlaf ist außerdem von großer Bedeutung für die Gesundheit und Sicherheit. Es gibt allerdings unterschiedliche Studien darüber, wie viel Schlaf dem Menschen genügt. Einige Studien besagen, dass acht bis zehn Stunden für jedermann notwendig seien. Der Prophet Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) schlief nachts jedoch nur sehr wenige Stunden und nutzte einen Teil der Nacht, um zu beten. Neueste Studien bestätigen, dass dies tatsächlich für einige Menschen gesünder sein könnte.

Das Schlafen ist aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen wichtig. Schlafmangel kann zu Geistesgestörtheit, Beziehungsproblemen, Fehlzeiten bei der Arbeit und sogar Verkehrsunfällen führen.

Forscher haben herausgefunden, dass Menschen mit chronischer Schlafstörung eher dazu neigen, verschiedene psychische Probleme zu bekommen als andere und zudem voraussichtlich mehr Gesundheitsfürsorgeleistungen beanspruchen (Yang). Es wurde geschätzt, dass fehlende Produktivität auf Grund von Schläfrigkeit der Volkswirtschaft jährlich ungefähr 100 Milliarden US-$ kosten; die zivile US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit hat geschätzt, dass jährlich mehr als 100.000 Autounfälle in Zusammenhang mit Müdigkeit stehen könnten (Yang). Aus diesem Grunde besagen einige Studien, dass acht bis zehn Stunden für jedermann notwendig seien. Neueste Studien haben jedoch bestätigt, dass die Handlungsweise des Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) für einige Menschen gesund sein könnte.

„… der Prophet schlief einen Teil der Nacht (siehe Fath Al-Bâri S. 249, Band 1) und tief in der Nacht stand er auf und verrichtete die rituelle Gebetswaschung aus einem aufgehängten Wasserschlauch – eine leichte [perfekte] rituelle Gebetswaschung - und begann das Gebet“ (Al-Buchârî).

Moderne Studien zeigen, dass dies tatsächlich der beste Rat für viele Menschen sein könnte. Viele Studien zeigen sogar, dass weniger Schlaf oder in einigen Fällen selbst Schlafmangel gesünder sein können.

Eine Studie, die sechs Jahre lang mit mehr als einer Million Amerikanern durchgeführt wurde, zeigt, dass für einen guten Nachtschlaf sieben Stunden ausreichend sind. Sie zeigt außerdem, dass Menschen, die acht oder mehr Stunden schlafen, dazu tendieren, etwas früher zu sterben. Der Studienleiter Dr. med. Daniel F. Kripke sagt: „Man muss wirklich nicht acht Stunden lang schlafen und man braucht sich keine Gedanken darüber zu machen! Es ist ganz offenbar absolut ungefährlich, nur sieben, sechs oder sogar fünf Stunden pro Nacht zu schlafen“ (DeNoon).

Kripke und seine Mitarbeiter analysierten die Werte einer Studie einer amerikanischen Krebsorganisation, die von 1982 bis 1988 durchgeführt wurde. Bei der Studie wurden Informationen über die Schlafgewohnheiten und die Gesundheit von Menschen gesammelt, die danach sechs Jahre lang beobachtet wurden. Das Alter der Studienteilnehmer lag zwischen 30 und 102 Jahren, mit einem durchschnittlichen Einstiegsalter von 57 Jahren bei Frauen und 58 Jahren bei Männern. In der Studie lag das Sterberisiko bei Menschen mit übermäßigem Schlaf bei 34%, gegenüber lediglich 12% bei Leuten, die acht Stunden schliefen und lediglich 22% bei Leuten, die wenig schliefen.

Diese Untersuchungsergebnisse ähneln denen im Ernährungsbereich, die zeigen, dass übermäßige Nahrungsaufnahme wesentlich schädlicher ist als zu wenig zu essen (selbstverständlich werden große Extreme wie beispielsweise Hunger oder völlige Schlaflosigkeit in dieser Erörterung nicht berücksichtigt). Kripke stellte sogar fest, dass „… das erhöhte Sterberisiko bei Zehn-Stunden-Schläfern fast ebenso hoch ist wie bei mittelschwerer Fettleibigkeit.“

Einige Studien haben sogar mit Schlafentzug experimentiert, um Depressionen zu behandeln. Laut einem Rezensionsartikel, der in der Januar-Ausgabe 1990 der amerikanischen Fachzeitschrift für Psychiatrie veröffentlicht wurde, zeigten bis zu 60 Prozent depressiver Menschen eine Besserung von 30 Prozent nach lediglich einer schlaflosen Nacht. Menschen, die sich morgens am ehesten depressiv fühlen und später am Tage Besserung aufweisen, profitieren am meisten von einer schlaflosen Nacht (Yang). Allerdings ist das ganznächtliche Wachbleiben für Menschen keine langfristige Lösung. Forscher stellten bei Menschen oftmals einen Rückfall fest, sobald sie wieder zur „normalen“ Schlafdauer zurückkehrten.

Weitere Untersuchungen offenbarten einen Grund dafür, dass das allnächtliche Wachbleiben funktionierte: Der Schlaf hemmt das Thyreoid stimulierende Hormon (TSH), das die Regulierung unseres Stoffwechsels und indirekt unseres Energielevels unterstützt. Geschätzte 25 bis 35 Prozent depressiver Patienten besitzen einen niedrigen TSH-Spiegel. Neueste Studien zeigen, dass Schlaf die Freisetzung von TSH blockiert, wohingegen das Wachbleiben nachtsüber und in den frühen Morgenstunden dieselbe ankurbelt. Diese „neue“ wissenschaftliche Erkenntnis entspricht vollkommen der Gewohnheit des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), kurz nach dem Nachtgebet zu schlafen (früher als die meisten Menschen heutzutage schlafen), und in den sehr frühen Morgenstunden (manchmal um Mitternacht) zum Beten wieder aufzustehen.

Ibn Abbâs  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Der Prophet schlief, bis er schnarchte und betete dann (oder lag wahrscheinlich, bis seine Atemgeräusche hörbar waren, und stand dann auf und betete).“ Ibn Abbâs  möge Allah mit ihm zufrieden sein ergänzte: „Ich übernachtete im Hause meiner Tante Maimûna. Der Prophet schlief einen Teil der Nacht (siehe Fath Al-Bâri S.249, Band 1) und tief in der Nacht stand er auf und verrichtete die rituelle Gebetswaschung aus einem aufgehängten Wasserschlauch – eine leichte [perfekte] rituelle Gebetswaschung – und begann das Gebet. Ich verrichtete ebenfalls eine vergleichbare rituelle Gebetswaschung. Dann ging ich und stellte mich zu seiner Linken. Er zog mich zu seiner Rechten, betete, so viel Allâh wollte, und legte sich dann wieder hin und schlief, bis seine Atemgeräusche hörbar waren.“

Dies gleicht der Therapie, die Depressionspatienten in Europa verschrieben wird. Diesen wird empfohlen, eine Woche lang früh zu Bett zu gehen, um Mitternacht aufzustehen, und sich dann wieder in einem „normalen“ Schlafrhythmus zu entspannen, wobei man jeden Morgen ein wenig später aufwacht, allerdings nicht nach Sonnenaufgang (Yang).

Wenn man bereits spürt, dass man nicht genug Schlaf bekommt, dann wundert man sich möglicherweise darüber, wie es einem durch weniger Schlaf besser gehen kann. Oftmals haben Schlafprobleme mit der Qualität des Schlafens zu tun und nicht mit der Länge. Um die Qualität des Schlafens zu verbessern, kann man Folgendes tun: Mindestens zwei Stunden vor dem Schlafen essen, auf gesündere Essgewohnheiten umstellen, sich bei einem Arzt auf mögliche Schlafapnoe (Atembeschwerden), Schnarchprobleme oder eine Kiefergelenkerkrankung untersuchen lassen, auf der Seite schlafen, Alkohol und Beruhigungsmittel meiden, abnehmen und eine bequeme Matratze besorgen.

Woher weiß man, wie viel Schlaf man benötigt? Viele Menschen spüren instinktiv, was richtig für sie ist. Wenn man sich nach sieben Stunden Schlaf gut fühlt, sich jedoch müde fühlt, wenn man fünf oder neun Stunden schläft, dann weiß man, dass sieben Stunden die „ideale Schlafdauer“ für einen ist. Allerdings kann der Schlafbedarf entsprechend der Lebensereignisse variieren. Auf Reisen, bei einem persönlichen Trauma oder bei Krankheit kann der Schlafbedarf zunehmen.

John Mc Dougal, Autor mehrerer Ernährungsbücher, bietet ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen Menschen, die mehr oder weniger Schlaf benötigen. In seinem Buch „Das schnelle Mc Dougal Kochbuch“ erklärt er, dass gesunde Menschen normalerweise lediglich fünf bis sieben Stunden Schlaf pro Nacht benötigen. Dies könnte tatsächlich der Grund dafür sein, dass viele Menschen denken, sie würden mehr Schlaf benötigen. Schlechte Essgewohnheiten können Schläfrigkeit bewirken. Ein Beispiel hierfür ist das Völlegefühl, das man nach dem Verzehr einer großen Mahlzeit verspürt, oder der medikamenteninduzierte Zustand, der bei einigen Menschen durch Brot verursacht wird. Dr. Mc Dougal erklärt, dass ein Mensch, solange er gesund ist, weniger als acht Stunden Schlaf benötigt. Die Medizinwissenschaft scheint zu sagen, dass man, wenn man mehr als acht Stunden Schlaf benötigt, einige Ernährungsprobleme beheben und darum bemüht sein sollte, weniger Schlaf zu benötigen. Selbst der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sprach sich gegen extremen Schlafentzug aus und sagte zu Männern, die mehrere Tage hintereinander die ganze Nacht lang wachblieben und beteten, dass sie ihre Gewohnheiten mäßigen und auch schlafen sollten.

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