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Arten der Engel - Teil 2

Arten der Engel - Teil 2

Die Engel, die den Geist abberufen

Der Erhabene sagt:
„Und Er ist es, der alle Macht über Seine anbetend Dienenden hat, und Er sendet zu euch Wächter, bis endlich, wenn der Tod an einen von euch herantritt, Unsere Boten seine Seele dahinnehmen; und sie vernachlässigen nichts.“ (Sûra 6, Vers 61)
Der Hocherhabene sagt ferner:
„Sprich: „Der Engel des Todes, der über euch eingesetzt wurde, wird euch abberufen; dann werdet ihr zu eurem Herrn zurückgebracht.““ (Sûra 32, Vers 11)
Er sagt weiterhin:
„[Zu ihnen], die von den Engeln friedlich abberufen werden, sprechen die Engel: „Friede sei mit euch! Tretet ein in das Paradies für das, was ihr zu tun pflegtet.““ (Sûra 16, Vers 32)
Allâh beauftragte Engel, den Geist der Menschen abzuberufen. Gehört der Mensch zu den Gläubigen, kommen zu ihm Engel, deren Gesicht weiß ist. Sie sitzen und bringen seinen Geist hinaus und sagen: „O rechtschaffene Seele, komm heraus, in die Vergebung zum Vergnügen deines Herrn!“ Gehört er aber zu den Islamleugnern, kommen zu ihm Engel, deren Gesicht schwarz ist und die sagen: „O du schlechte Seele, komm heraus zum Zorn und Missvergnügen deines Herrn!“ Al-Barâ ibn ´Âzib berichtete: „Wir gingen mit dem Propheten zur Beerdigung eines Mannes der Ansâr. Wir erreichten das Grab, bevor der Verstorbene beerdigt wurde. Der Gesandte Allâhs setzte sich und wir setzten uns um ihn herum. Wir saßen, als säßen Vögel auf unseren Köpfen. Der Gesandte Allâhs hatte in seiner Hand einen Stock, mit dem er über den Boden strich, dann erhob er seinen Kopf und sagte: „Sucht Zuflucht bei Allâh vor der Strafe des Grabes!“ Er wiederholte dies zwei oder drei Mal. Dann sagte er: „Wenn der gläubige anbetend Dienende das Diesseits verlässt und sich ins Jenseits begibt, werden Engel aus dem Paradies zu ihm herabsteigen. Ihre Gesichter sind so weiß wie die Sonne. Sie haben Leichentücher des Paradieses und Balsam des Paradieses bei sich und setzen sich auf Augenhöhe vor ihn. Dann wird der Todesengel kommen, sich an seinen Kopf setzen und sagen: „O rechtschaffene Seele, komm heraus in die Vergebung zum Vergnügen deines Herren!“ Bis er sagte: „Der Gesandte Allâhs sagte: „Wenn der ungehorsame Diener das Dieseits verlässt und sich ins Jenseits begibt, werden Engel aus der Hölle herabsteigen. Jene Gesichter werden schwarz sein. Sie haben grobe Sacktücher aus dem Höllenfeuer bei sich. Dann werden sie sich auf Augenhöhe vor ihn setzen. Der Todesengel wird dann kommen und sagen: „O du schlechte Seele, komm heraus zum Zorn und Missvergnügen deines Herrn!““ (Ahmad)
In einem von Muslim überlieferten Hadîth heißt es, dass der Prophet Allâhs von einem Mann berichtete, der in der Vergangenheit 99 Menschen getötet hatte. Dieser fragte nach dem gelehrtesten Menschen, den es damals auf der Welt gab. Man nannte ihm einen Mönch, und er ging zu ihm und sagte: „Ich habe neunundneunzig Menschen getötet. Gibt es irgendeine Art von Buße für mich?“ Er antwortete: „Nein!“ Daraufhin tötete er auch den Mönch und vervollständigte damit die Zahl seiner Opfer auf hundert. Der Mörder fragte nun erneut: „Wer ist der gelehrteste Mensch auf der Welt?“ Man verwies ihn an einen gelehrten Menschen. Er ging also zu ihm und sagte: „Ich habe einhundert Menschen getötet. Gibt es irgendeine Art von Buße für mich?“ Der gelehrte Mann sagte: „Ja! Nichts kann zwischen dir und Reue stehen: Begib dich zu dem und dem Land. In diesem Land gibt es Leute, die Allâh dem Erhabenen anbetend dienen. Schließ dich ihnen an, diene Allâh anbetend und kehre nicht in dein Heimatland zurück, denn es ist eine schlimme Gegend!“ Der Mann brach zu diesem Land auf. Er hatte gerade die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als er starb. Nun entstand ein Streit zwischen dem Gnadenengel und dem Plagenengel darüber, wer die Verwahrung seiner Seele übernehmen sollte. Der Gnadenengel sprach: „Er hat sich reumütig Allâh zugewandt.“ Der Plagenengel entgegnete: „Er hat niemals etwas Gutes getan.“ Da kam ein Engel in Menschengestalt, und sie setzten ihn als Schiedsrichter zwischen sich ein. Er wies sie an, die Entfernung zwischen den zwei Ländern zu messen. Welchem Land er näher sei, zu dem solle er gehören. Sie führten also die Messung durch und fanden, dass er dem Land, zu dem er gehen wollte, näher war. Also übernahmen ihn die Gnadenengel.“
Die Engel, die im Grab Fragen stellen
Allâh der Erhabene sagt:
„Allâh stärkt die den Glauben Verinnerlichenden mit dem fest gegründeten Wort, in diesem Leben wie im künftigen; und Allâh lässt die Frevler fehlgehen; und Allâh tut, was Er will.“ (Sûra 14, Vers 27)
Allâh der Hocherhabene stärkt mithin die den Glauben Verinnerlichenden in deren Leben mit dem Wort des Monotheismus, sodass weder Heimsuchungen noch Verführungen sie davon abhalten. Er stärkt sie mit diesem Wort im Jenseits, denn der Tod ist die erste Stufe des Jenseits. Auch am Auferstehungstag stärkt sie Allâh der Hocherhabene, sodass sie nicht stammeln, wenn sie nach ihrem Herrn, ihrer Religion und ihrem Gesandten gefragt werden, und somit sind sie sicher in einer Zeit, zu der die Leute Angst haben werden. Sie werden weder durch Heimsuchungen noch Schrecken beängstigt. In einem von An-Nasâî überlieferten Hadîth heißt es: „Wenn ein Muslim im Grab gefragt wird, wird er bezeugen, dass es keine Gottheit außer Allâh gibt und dass Muhammad Allâhs Gesandter ist. Dies ist die Bedeutung der Worte Allâhs „Allâh stärkt die den Glauben Verinnerlichenden mit dem fest gegründeten Wort, in diesem Leben wie im künftigen.“
Es gibt zwei Engel, die für die Befragung im Grab verantwortlich sind, wie es in folgendem von Al-Buchârî und Muslim überlieferten Hadîth heißt: „Wenn der anbetend Dienende in sein Grab gebettet worden ist, seine Gefährten die Beerdigung beendet haben und im Begriff stehen wegzugehen, so dass der Verstorbene selbst ihre Schritte hört, kommen zu ihm zwei Engel, die ihn aufrecht setzen und befragen: „Was pflegtest du über diesen Mann Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zu sagen?“ Der Gläubige sagt dann: „Ich bezeuge, dass er der anbetend Dienende Allâhs und Sein Gesandter ist.“ Es wird zu ihm gesagt: „Sieh hin zu deinem Sitz im Höllenfeuer! Allâh hat dir statt dessen einen Sitz im Paradies gegeben!“ Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte weiter: „Er sieht dann beide! Was den Islamleugner - oder den Heuchler - angeht, so beantwortet er diese die Frage mit einer Unsicherheit: „Ich weiß es nicht! Ich habe nur das gesagt, was die Menschen zu sagen pflegten!“ Es wird zu ihm gesagt: „Du weißt nichts und sprichst nichts!“ Dann wird ihm mit einem Eisenhammer ein Schlag versetzt, der ihn so schreien lässt, dass alle in seiner näheren Umgebung, mit Ausnahme der beiden Erdbewohner, ihn hören.“ (Das heißt mit Ausnahme der Menschen und der Dschinn.)
In einem weiteren Hadîth heißt es: „Der Prophet pries Allâh und lobpreiste Ihn. Dann sagte er: „Alles, was ich nie gesehen habe, habe ich jetzt hier in meinem Platz gesehen, auch das Paradies und die Hölle. Es wurde mir geoffenbart, dass ihr in euren Gräbern bald geprüft werdet, oder genauso wie diejenigen, die mit dem Aufruhr des falschen Messias geprüft werden. Der eine von euch wird gebracht und ihm wird gesagt: Was weißt du über diesen Mann? Der Gläubige oder der einen festen Glauben Verinnerlichende wird sagen: „Das ist Muhammad, der Gesandte Allâhs. Er ist zu uns mit den klaren Beweisen und der Rechtleitung gekommen. Wir hörten auf ihn und gehorchten ihm.“ Er wird das dreimal wiederholen. Dann wird ihm gesagt: „Schlaf gut! Wir wussten schon, dass du an ihn glaubtest.“ Was den Heuchler oder Zweifler betrifft, so wird er sagen: „Ich weiß nicht. Ich hörte die Leute etwas sagen, und so sagte ich dasselbe.““ (Al-Buchârî und Muslim)
Ein Gläubiger muss also dem Aufruf sowie der Rechtleitung des Propheten folgen, damit er im Grab, wenn er gefragt wird, auf gute Weise antworten und sagen kann: „Wir haben an Allâh geglaubt und sind dem Gesandten gefolgt.“ Dies verwirklicht sich nur, wenn man dem Propheten im Diesseits folgt. Wer also der Anweisung Allâhs nachkommt, den stärkt Allâh der Hocherhabene bei der Frage und am Auferstehungstag.
Die Engel, die für die Berge verantwortlich sind

Allâh der Hocherhabene erschuf die Berge, nachdem Er die Erde erschaffen hatte, damit diese die Erde festigen. Allâh bestimmte Engel, damit diese sich mit den Angelegenheiten der Berge beschäftigen. Als der Stamm Quraisch sich weigerte, dem Propheten zu gehorchen, begab dieser sich nach At-Tâif, dessen Bewohner ihn ablehnten und ihm Schaden zufügten. Da sandte Allâh der Hocherhabene Dschibrîl und den Engel der Berge, der sagte: „O Muhammad! Wenn du willst, lasse ich die zwei Berge über sie stürzen!“ Der Prophet sagte aber: „Nein! Vielmehr hoffe ich, dass Allâh aus ihren Nachkommen solche entstehen lässt, die Allâh allein anbetend dienen und Ihm nichts beigesellen.“

Arten der Engel - Teil 1

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